wie alles begann!

Der Besuch von Yvonne Touglo und Katrin Sirrenberg in unserem Waisenhaus in Kpogan/Togo
Es geht los!

Oktober 2010: Endlich konnte unsere lang geplante und ersehnte Reise nach TOGO (selbstverständlich aus privaten Mitteln finanziert), beginnen. Im Gepäck befanden sich neben unseren wenigen Habseligkeiten Kleidung, Medikamente und kleine Geschenke für unsere Kinder.

Seit der Gründung des Waisenhauses im Dezember 2009 und der Gründung unseres Vereines im Februar 2010 konnten wir uns nun persönlich einen Eindruck davon machen,
was mit den in Deutschland gesammelten Geldern vor Ort auf die Beine gestellt wurde.

An diesem Punkt bereits ein ganz herzliches Dankeschön an unsere Mitglieder und Spender. Ohne ihre finanzielle Hilfe wäre die Gründung unseres Waisenhauses nicht möglich gewesen!


Endlich vor Ort:

Nach der anstrengenden Anreise hatten wir es endlich geschafft; zum ersten Mal standen wir den Kindern in ihrem neuen Heim persönlich gegenüber. Die Aufregung war natürlich nicht nur bei uns, sondern auch bei den Kleinen groß. Der erste Eindruck war positiv: Die Kinder wirkten gesund und glücklich. Sie leben im einem Anbau des Hauses von Maria Amétévi (Mama von unserer Vorsitzenden Yvonne Touglo) mit großem, von Mangobäumen beschattetem Hof.
In dem Kinderhaus befinden sich zwei Mädchen- und ein Jungenzimmer, jeweils mit Doppelstockbetten. Ein weiterer Raum wird von unserer Angestellten Rose und ihren beiden Kindern Luis und Justin genutzt, auch dient dieser zur Aufbewahrung von Spielzeug , Medikamenten und Lagerung von Nahrungs­mitteln. Desweiteren wurde für die Kinder ein Anbau mit Toilette und Duschraum gebaut.

Natürlich sind die Gegebenheiten vor Ort nicht mit unseren Maßstäben vergleichbar; es ist alles sehr einfach und zweckmäßig gestaltet, so gibt es z. B. kein fließendes Wasser. Die Kinder duschen, indem sie das Wasser aus Eimern nehmen, auch die Toilette muss mit Wassereimern nachgespült werden. Aber alles in allem wurde in der kurzen Zeit schon viel erreicht; die Kinder sind für dortige Verhältnisse gut untergebracht und verfügen über das Notwendige.

Maria Amétévi, von den Kindern liebevoll „Grandmère“ genannt, und Rose mit Louis und Justin leben mit unseren Kindern zusammen und bewältigen den Alltag mit der großen „Rasselbande“. Ein weiterer Betreuer ist John Anani. Hauptberuflich ist er Sozialarbeiter und betreut Kinder- und Jugendgruppen der katholischen Kirche in Lome. Er ist ehrenamtlicher Vorsitzender unseres Vereines in Togo und kümmert sich um alle Verwaltungsaufgaben vor Ort. Mindestens zwei Mal in der Woche besucht er die Kinder, die wie Kletten an ihm hängen, überprüft die Hausaufgaben und macht mit ihnen kleine Ausflüge (z.B. zum nahe gelegenen Strand).

Auch in schulischer Hinsicht hat sich einiges getan: Statt der weit entfernten staatlichen Schule besuchen die Kinder seit August eine Privatschule, die nur zwei Häuser von ihrem Zuhause entfernt ist. Hier erwartet sie eine weitaus bessere Ausbildung, die Kosten hierfür verrechnen sich mit den vorherigen Transportkosten zu der weiter entfernten Schule, so dass kein zusätzliches Geld bereitgestellt werden muss. Auch hier muss natürlich gesagt werden, dass diese Privatschule nicht mit einer deutschen verglichen werden kann; für afrikanische Verhältnisse allerdings bietet sie den Kindern gute Perspektiven.

Unsere Kleinen Valentine, Patience, Peace, Estelle, Eric, Kokou und Justin besuchen dort den Grundschul-Zweig. Gladice, Gilberta, Kofi und Bravo besuchen die weiterführenden Klassen. Später besteht die Möglichkeit, an dieser Schule das Abitur zu machen.

Nachdem wir im Januar Fotos von zehn traumatisierten und unterernährten Kindern gesehen haben, haben wir nun zehn fröhliche Kinder vorgefunden, die ein richtiges Zuhause haben und liebevoll betreut werden. An diesem Punkt eine tiefe Verneigung vor unseren ehrenamtlichen Betreuern John und Maria, sowie vor Rose. Ohne deren unermüdlichen Einsatz würde es ASEDO Togo nicht geben!


Während unseres Aufenthaltes konnten wir die Kinder gut kennenlernen und haben viel Zeit mit Ihnen verbracht. Die mitgebrachten Spielzeuge, Kleider und Medikamente wurden unter großem Jubel entgegengenommen. Bei Puzzle- und Spielenachmittagen haben wir ausgesprochen viel Freude gehabt und konnten eine Beziehung zueinander aufbauen.
Das Highlight für alle war aber der Besuch im Schwimmbad. Es war ein unvergesslicher Anblick, die Kinder so glücklich zu sehen! Für sie war es das erste mal in ihrem Leben, Wasser am ganzen Körper zu spüren und darin einzutauchen.

Mit weniger Begeisterung wurde der Besuch des Arztes aufgenommen. Die Blutabnahme für die Gesundheitspässe der Kinder konnte nur mit Trostpflaster in Form von Süßigkeiten
durchgeführt werden. Nach dem „Pieks“ und dem Verzehr des Trostpflasters wurde aber sofort wieder fröhlich getobt.
Zu unserer großen Erleichterung sind die Kinder im großen und ganzen gesund, lediglich zwei litten an Malaria und haben entsprechende Medikamente erhalten.


Anschaffungen vor Ort

Trotz schwierigster Straßen-, besser gesagt schlechtester Pistenverhältnisse, ist es uns gelungen, folgende Anschaffungen für die Kinder zu machen und in Auftrag zu geben:

Wir haben Kisten für Spielzeug und Medikamente, Teller und Becher und Stühle für alle Kinder gekauft.

In die Hofwand wurde eine große Tafel eingebracht, auf der die Kinder malen und schreiben können.

Der ortsansässige Schmied hat zwei Wäschepfosten gebaut, damit genügend Leine für die Wäsche von 14 Personen vorhanden ist.

Auch haben wir zwei Tische und vier Regale für die Kinderzimmer beim Tischler in Auftrag gegeben, die einen Tag nach unserer Abreise geliefert wurden.

Für die Betreuerin Rose, die bis dahin auf einer Matte auf dem Boden geschlafen hatte, besorgten wir eine Matratze.


Der Abschied

Nach zwei wunderschönen Wochen in Togo fiel uns der Abschied sichtlich schwer. Bei unserem Abschiedsfest (ausnahmsweie mal mit deutscher Kost: Gulasch und Kartoffeln) wollte so recht keine fröhliche Stimmung aufkommen. Unvergesslich bleiben uns aber die Momente, in denen wir unsere Kinder so glücklich sehen durften.

Wir kommen bald wieder !

Katrin & Yvonne


Und jetzt?

Viel wurde bereits Dank der Mithilfe unserer Mitglieder und Spender erreicht; es gibt aber noch viel zu tun, vor allem im Hinblick auf Gesundheit und Ausbildung. Wir hoffen daher nach wie vor auf Unterstützung, damit unsere Kinder auch weiterhin ihren Weg bestreiten können.

Das nächste konkrete Projekt ist der Bau einer einfachen Küche, welche wir Dank der großen Weihnachtsspenden kürzlich in Auftrag geben konnten.